Jungjäger Blog – Vorbereitung in die Drückjagdsaison

Vorbereitung in die Drückjagdsaison: Frost, Schnee, ein guter Stand und reichlich Anblick. Sind das nicht die perfekten Voraussetzungen für eine schöne Drückjagd? Leider können wir das nicht beeinflussen. Um einen schönen Jagdtag zu erleben und Strecke zu machen, bedarf es aber auch einer persönlichen Vorbereitung und diese sollte nicht zu kurz kommen. Die wichtigsten Punkte habe ich euch in diesem Blog zusammengestellt, also lest weiter, um gut auf die anstehende Drückjagdsaison vorbereitet zu sein.
Ist es denn wieder soweit? So unerwartet wie Weihnachten vor der Tür steht, kommt auch die Drückjagdsaison. Spätestens mit der ersten Einladung kommen die Gedanken, ob man gut vorbereitet und auch die Ausrüstung vollständig ist. Ist noch ausreichend Munition da, muss die Waffe noch eingeschossen oder nur ein Kontrollschuss gemacht werden. Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit, wie z.B. die Kontrolle der Batterie in der Optik. Es ist wichtig, dass ihr euch das ganze Jahr mit dem Thema Bewegungsjagd auseinandersetzt und nicht im letzten Moment noch einen schnellen Besuch im Schießkino für das Gewissen macht. Wir sind es dem Wild schuldig, dass die angetragenen Schüsse gut sitzen und wir dem Wild Schmerzen vermeiden. Außerdem fallen gute Schießfertigkeiten den Anderen auf und vielleicht ergeben sich dadurch weitere Einladungen, bzw. aussichtsreichere Stände für die Zukunft.   Welche Möglichkeiten bestehen zum Trainieren? Die Drückjagd stellt ganz besondere Anforderungen an euch, deshalb müssen die Schießfertigkeiten stets trainiert und verbessert werden. Es ist aber auch noch kein Meister vom Himmel gefallen, deshalb setzt euch nicht zu sehr unter Druck, arbeitet an euch und nehmt euch die Zeit um zu trainieren. Ihr werdet sehen, dass ihr immer besser werdet. Zu Hause sind Trockenübungen mit der Waffe das ganze Jahr über möglich. Vorgefertigte Trainingspläne könnt ihr euch im Internet runterladen. Auch sollte der Besuch auf dem Schießstand zum Pflichtprogramm gehören und im Schießkino kann man reale Drückjagdsituationen darstellen. Mein Tipp an euch: Sucht euch einige Mitjäger und geht das ganze Jahr über in regelmäßigen Abständen trainieren. So verbessert ihr euch stets und auch das Miteinander kommt nicht zu kurz. Trotz der perfekten Vorbereitung und einer noch so guten Ausrüstung dürfen wir nicht vergessen, dass wir auf Lebewesen jagen. Sekunden entscheiden darüber, ob wir schießen, oder nicht und es ist oft kaum Zeit das Wild in aller Ruhe anzusprechen. Es braucht seine Zeit um zu Lernen das Wild in Sekunden ansprechen zu können. Um einen Fehlschuss zu vermeiden, lasst den Finger gerade, wenn ihr zweifelt, ob das Stück passt oder nicht.
Welche Kleidung und Ausrüstung ist notwendig? Eine große Rolle spielt natürlich das Wetter bei der Frage der Kleidung. Scheint die Sonne, regnet oder schneit es usw. Ihr solltet für alle möglichen Wetterlagen Kleidung besitzen, welche farblich für eine Gemeinschaftsjagd geeignet ist. Es geht um eure Sicherheit und deshalb solltet ihr euch auf keinen Fall auf ein orangefarbenes Hutband beschränken, wie es leider immer wieder zu sehen ist. Ich persönlich ziehe mich nach dem Zwiebelprinzip an und bin so am Stand flexibel, da ich, je nach Witterung eine Lage ausziehen kann. Auf jeden Fall sollte die Kleidung bequem sein und ihr müsst ein sicheres Gefühl mit der Waffe im Anschlag haben. Deshalb ist es wichtig, dass ihr sämtliche Übungen und Trainingseinheiten zur Vorbereitung auf die Drückjagdsaison mit der dementsprechenden Kleidung durchführt. Die Frage welche Ausrüstung wichtig ist und benötigt wird, muss jeder für sich selbst beantworten. Ich versuche mich auf das Notwendigste zu beschränken um nicht unnötige Last “mitzuschleppen“. Um den Tag der Jagd entspannt beginnen zu können und unnötige Suchen zu vermeiden, packe ich meinen Rucksack immer einen Tag vorher und lege meine Kleidung ebenfalls schon zurecht. Mit dabei habe ich folgende Dinge:
  • Jagdschein: Ganz einfach > Ohne Jagdschein, keine Jagd!
  • Erste Hilfe-Set: Es kann immer etwas passieren und aus diesem Grund habe ich es dabei. Das wird zwar manchmal von einigen Leuten belächelt, aber im Notfall kann es Leben retten.
  • Gummihandschuhe: Für mich ist es angenehmer und hygienischer das Wild mit Handschuhen aufzubrechen. Auch einen Fuchs trage ich mit Handschuhen zum Streckenplatz
  • Messer und Knochensäge: Wenn es keinen zentralen Aufbrechplatz gibt, müsst ihr das Wild selbst aufbrechen. Ich breche alles Wild mit einem Gekrösemesser (mit abgerundetem Kopf) auf. Die Säge leistet gute Dienste bei den Rippen und dem Schloss, sofern nicht geringelt wird.
  • Bergehilfe: Eine Bergehilfe könnt ihr euch selbst bauen, oder auch im Fachhandel kaufen. Wenn ihr das erlegte Wild bergen müsst, ist es eine sehr gute Hilfe, auf die ich nicht verzichten möchte.
  • Gehörschutz: Ich finde es wichtig, mit einem Gehörschutz zu jagen und habe deshalb immer einen dabei. Da es viele verschiedene Modelle auf dem Markt gibt, solltet ihr euch informieren und den für euch passenden Gehörschutz benutzen.
  • Sitzstock: Einen Sitzstock habe ich immer im Auto dabei. Meist wird bei der Einteilung der Schützen mitgeteilt, wer einen Sitzstock benötigt oder nicht.
  • Fernglas: Ich finde es nützlich ein Fernglas dabei zu haben. Verhofft z.B. Rehwild in einiger Entfernung, kann ich es mit dem Fernglas ansprechen, ohne mit der Waffe zu zielen.
  • Entfernungsmesser: Damit ich mich nicht verschätze, messe ich, nachdem ich meinen Stand eingenommen habe, die Entfernungen um das Vorhaltemaß einschätzen zu können.
  • Markierungsband: Auch nach der besten Vorbereitung, kann es passieren, dass ein Schuss nicht richtig sitzt, oder ich gefehlt habe. Liegt das Stück nicht am Platz und es wird eine Nachsuche durchgeführt, ist es wichtig, dass ihr den Anschuss markiert.
  • Kleiner Notizblock und Stift: Oft werden bei der Ansprache zu Beginn wichtige Infos gegeben, die man sich nicht alle behalten kann. Bevor etwas vergessen wird, oder ihr einen Fehler macht, schreibt euch die wichtigsten Dinge der Ansprache auf.
Verhalten vor der Drückjagd Wer freut sich nicht, wenn man eine Einladung zur Gesellschaftsjagd erhält? Für mich ist es ein tolles Gefühl, wenn mir jemand das Vertrauen schenkt und mich zur Jagd einlädt. Die Vorbereitung einer Jagd ist mir sehr viel Arbeit verbunden und nimmt viel Zeit in Anspruch. Das euch geschenkte Vertrauen solltet ihr erwidern und euch zeitnah, am besten telefonisch, melden um zu- oder abzusagen. Seid verbindlich – einmal zugesagt, bedeutet zugesagt. Sollte im Nachgang eine weitere Einladung für eine andere Jagd kommen, die euch vielleicht interessanter erscheint, gehört es sich nicht, der bereits zugesagten Jagd abzusagen. Sorgt für ausreichend Schlaf, damit ihr fit seid. Dementsprechend ist es selbstverständlich am Vortag nicht zu tief ins Glas zu schauen und ggf. mit Restalkohol zu einer Jagd zu erscheinen. Seid euch eurer Verantwortung bewusst. Am Jagdtag baue ich mir immer einen Puffer ein und bin lieber 15 Minuten zu früh am Treffpunkt, als zu spät zu kommen. Solltet ihr euch unsicher sein, wo der Treffpunkt ist, macht euch vorher schlau, das erspart einigen Stress. Am Treffpunkt angekommen, meldet ihr euch an und zeigt den Jagdschein vor. Alle Anwesenden werden mit Handschlag begrüßt und dem Jagdherrn für die Einladung gedankt. Stellt euch den anderen Jägern vor und knüpft Kontakte. Während der folgenden Ansprache des Jagdherren werden wichtige Informationen gegeben, z.B. welches Wild frei ist, wichtige Telefonnummern, Einteilung der Gruppen usw. Sollte euch etwas unklar sein, fragt nach und seid euch nicht unsicher. Es wird sicher auch andere Jäger geben, die Fragen haben, aber sich nicht trauen diese zu stellen. Bevor ihr also eine Jagdmöglichkeit zum Waidmannsheil vergebt, oder einen Fehler macht, klärt eure Fragen.
Drückjagdsaison
Auf dem Stand angekommen Nach der Begrüßung und Einweisung werdet ihr auf euren Stand gebracht und erhaltet Informationen zu dem Schussfeld und den benachbarten Schützen von eurem Ansteller. Wenn ihr diese Information nicht bekommt, fragt nach. Bereits während der Ansprache erhaltet ihr die Information, wann Jagdbeginn ist. Dies kann eine bestimmte Uhrzeit sein, oder auch der Zeitpunkt wenn ihr den Stand eingenommen habt. Richtet euch nun auf dem Stand so ein, dass ihr ausreichend Platz habt. Als erstes mache ich meine Waffe fertig. Besonders beim Angehen der Schützen kann es schon sein, dass das Wild auf den Läufen ist und so manche Jagdchance wurde vergeben, weil der Schütze noch nicht soweit war. Als nächstes schaue ich mir die Gegend genau an, um bei anwechselndem Wild einen genauen Überblick zu haben und nicht einen Schuss in einen Gefahrenbereich abzugeben. Verhaltet euch während der kompletten Jagd ruhig und seid durchgehend konzentriert, so manches Stück Wild wurde Minuten vor Ende der Jagd erlegt. Lasst das Handy weg, damit ihr mitbekommt, wenn Wild anwechselt und nicht eine Jagdchance vertut. Habt ihr passenden Anblick, werdet ihr sicher einen, oder mehrere Schüsse abgeben können. Was aber, wenn das beschossene Stück nicht liegt? Erstmal ruhig bleiben, ändern könnt ihr es in dem Moment nicht mehr. Auch Stücke mit gutem Schuss können noch große Strecken gehen. Da der Stand erst nach Jagdende verlassen werden darf, bleibt euch nichts anderes übrig als zu warten, auch wenn es noch so schwer fällt. Es ist zu gefährlich, während der Jagd den Stand zu verlassen um nachzusehen ob das Stück liegt. Auch nach dem Ende der Jagd erfolgen keine eigenständigen Nachsuchen. Seid offen und ehrlich und teilt sämtliche Schüsse, auch vermeintliche Fehlschüsse, dem Jagdherrn mit, damit eine Nach- bzw. Kontrollsuche erfolgen kann. Verschweigt ihr einen vermeintlichen Fehlschuss, der keiner war und das Stück wird gefunden, ist es selbstverständlich, dass ihr das letzte Mal auf der Jagd wart und sich euer Verhalten bei den Anderen rumspricht. Es kommt immer gut an, wenn ihr als Jungjäger die Bereitschaft zeigt anderen zu helfen, das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Hat euer Standnachbar Strecke gemacht, wird er sich freuen, wenn ihr beim Bergen oder Aufbrechen behilflich seid. Auch auf dem Streckenplatz gibt es nach dem Jagdende viel zu tun und es fällt den anderen sicher auf, wenn ihr auch engagiert. So ist die Einladung für das nächste Jahr sicher und vielleicht kommt noch die ein oder andere zusätzliche Einladung dazu.
Nach der Jagd Ist die Jagd vorbei und die Strecke verblasen, geht das Schüsseltreiben los. Leider ist es so, dass immer weniger Jäger am Schüsseltreiben teilnehmen und sofort nach dem Verblasen der Strecke die Jagd verlassen. Ich kann es euch nur empfehlen dabei zu bleiben, da ihr viele neue Kontakte knüpft, aber auch nur vom Zuhören viele neue Dinge lernen könnt und der Spaß nicht zu kurz kommt. Aber wie immer gilt, wenn die Waffe dabei ist, gibt es keinen Alkohol. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, bringt die Waffe nach Hause in den Waffenschrank und lasst euch zum Schüsseltreiben fahren. Dann könnt ihr einen schönen Abend haben und diesen unbeschwert genießen. Ich wünsche Euch schöne Jagdtage und viel Waidmannsheil Und denkt dran, beim geringsten Zweifel, bleibt der Finger grade Torben

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